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Ars docendi 1/2019

Ars docendi 1/2019

Vorwort – premessa – Foreword [Adami]

„Humanitas nova“, die Internetzeitschrift des CLE, soll ein neues Gesicht bekommen – mit einem modernisierten Internetauftritt, einer klar strukturierten und bestens vernetzten Redaktionsgruppe und einem gut lesbaren Erscheinungsbild. 

Das Ganze wird auch durch einen neuen Namen bewusst gemacht: „Ars docendi“ – weil all das, was wir uns vielleicht im Sinn einer ganzheitlichen, reflektierten und verantwortungsbewussten „klassischen“ Bildung wünschen, vor allem von den Lehrpersonen abhängt und wie es ihnen gelingt, Inhalte, Methoden, Kompetenzen weiterzugeben und gemeinsam mit den Schüler*innen zu trainieren. 

„Ars docendi“ soll zu einem Forum werden, in dem sich Lehrpersonen, Universitätsangehörige, Schulführungskräfte und andere Interessierte austauschen – zu Themen, die in der neuen Zeitschrift in vier große Bereiche gegliedert sind: Didaktische Modelle (in Theorie und Praxis), Auseinandersetzung mit antiken und allgemein lateinischen Texten, Anderes. 

Die Internetzeitschrift wird vier Mal im Jahr erscheinen, Ende Dezember, Ende März, Ende Juni und Ende September und wird jeweils alle Beiträge zusammenfassen, die bis dahin eingegangen sind. 

Es werden Textbeiträge sein, die sich ganz konkret mit der Arbeit in der Schule auseinandersetzen, die konkrete Impulse setzen, über gelungene Projekte berichten, über Visionen und Vorstellungen von einem Klassischen Gymnasium, das auch im 21. Jahrhundert seine Bedeutung – allen Unkenrufen zum Trotz – keineswegs verloren hat, es werden Textbeiträge sein, die auch aus Österreich und Deutschland oder aus anderen europäischen Partnerländern stammen, und es werden wissenschaftliche Aufsätze dabei sein. 

Und das ist auch der Sinn dieser neuen Zeitschrift: ein Netz zu spannen unter Gleichgesinnten in einem Europa, das in seiner Gemeinsamkeit immer wichtiger wird, in dem wir aber viel zu wenig voneinander wissen, ein Netz zu spannen für eine wissenschaftliche und methodisch-didaktische Auseinandersetzung in einem Schultyp und für Fächer, die sich wie wenig andere in ihrer erzwungenen und freiwilligen Selbstreflexion so spannend wie noch nie zeigen, und Diskussionen anzuregen, die für uns nur fruchtbringend sein können. 

Die Textbeiträge werden entweder in Deutsch, Italienisch oder Englisch publiziert, mit einem kurzen Abstract in jeweils einer der beiden anderen Sprachen. 

Ein europäisches Netzwerk ist uns wirklich ein Herzensanliegen und wir versuchen Leser*innen zu erreichen, die mit uns gemeinsam unsere Idee von einer „humanistisch-klassischen“ Kultur, von einem Klassischen Gymnasium weitertragen, und eine Bildungsidee unterstützen, die nicht nur in einer Flut von schubladenartigen Einzelfächern besteht, sondern gemeinsames fachübergreifendes und fächervernetzendes Lernen unterstützt - reflektiert und auf der Basis vertiefter Grundlagenkenntnisse. 

Die erste Nummer der neuen Zeitschrift erscheint Anfang Jänner – mit sieben neuen Beträgen: Drei davon stammen aus den Federn von Schulführungskräften, die über den Wert von „Übersetzung“ nachdenken, über die Notwendigkeit eines neuen Lernens, ausgehend von den Bedürfnissen einer neuen Schülerklientel, und Vorstellungen von „klassischer Bildung“ in verschiedenen europäischen Ländern vergleichen. An diese Überlegungen schließt ein Bericht über ein besonders gelungenes schulisches Projekt in Florenz an und es wird ein hochinteressantes Beispiel dafür beschrieben, wie die Auseinandersetzung mit Homer über die Webseite „Hodoi elektronikai“ zusätzlich unterstützt werden könnte. Text Nr. 6 ist eine faszinierende Abhandlung über die Zusammenhänge zwischen dem Latinischen und dem Sardischen und über die Besonderheiten dieser romanischen Sprache im Vergleich auch mit anderen romanischen Sprachen. Für den Bereich „Auseinandersetzung mit antiken Texten“ bietet der Vergleich zwischen Euripides‘ Bakchen und E. Canettis „Masse und Macht“ motivierende Denkanstöße. 

Wir wünschen gute Lektüre und ein erfolgreiches Jahr 2020! 

Für das Redaktionsteam von „Ars docendi“

Martina Adami